Dachpappe Entsorgung in Berlin: Ein umfassender Leitfaden

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Einleitung

Dachpappe, auch Bitumenbahn oder Teerpappe genannt, ist ein gängiges Material zur Abdichtung von Dächern. Sie wird seit Jahrzehnten im Hochbau verwendet und bietet eine kostengünstige, wetterfeste Lösung für Flach- und Steildächer. Doch wenn die Dachpappe am Ende ihrer Lebensdauer angekommen ist, stellt sich die Frage: Wie entsorgt man Dachpappe fachgerecht und umweltfreundlich? Besonders in einer Großstadt wie Berlin sind bei der Entsorgung bestimmte Regeln, Vorschriften und logistische Dachpappe Entsorgung in Berlin zu beachten. In diesem Leitfaden erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Entsorgung von Dachpappe in Berlin.


1. Was ist Dachpappe?

Dachpappe besteht aus einem Trägermaterial (wie Jute, Glasvlies oder Polyester), das mit Bitumen oder früher mit Teer getränkt ist. Sie wird zur Abdichtung von Dächern, Carports, Garagen und auch Fundamenten genutzt. Es gibt zwei Hauptarten:

  • Bitumenhaltige Dachpappe: Heute gängige Variante. Nicht gefährlich, aber dennoch gesondert zu entsorgen.
  • Teerhaltige Dachpappe: Wurde früher verwendet (bis ca. 1990) und enthält gesundheitsgefährdende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Gilt als gefährlicher Abfall.

2. Gesetzliche Regelungen

In Deutschland wird die Entsorgung von Dachpappe durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) geregelt. Zusätzlich gelten Vorgaben der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV), die die Abfallarten nach Schädlichkeit einstuft:

  • AVV 17 03 02*: Teerhaltige Dachpappe (gefährlicher Abfall)
  • AVV 17 03 03: Bitumenhaltige Dachpappe (nicht gefährlicher Abfall)

Die Entsorgung von Dachpappe darf in Berlin nur durch zugelassene Entsorgungsstellen erfolgen. Illegale Entsorgung kann mit hohen Geldstrafen geahndet werden.


3. Erkennung teerhaltiger Dachpappe

Besonders bei Altbauten ist nicht sofort erkennbar, ob die Dachpappe Teer enthält. Hinweise:

  • Baujahr des Hauses vor 1990
  • Intensiver, stechender Geruch
  • Tiefschwarze Farbe und klebrige Konsistenz
  • Labortests können Klarheit bringen (Kosten: ca. 50–100 Euro)

4. Entsorgungswege in Berlin

4.1 Recyclinghöfe der BSR

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) bietet auf einigen Recyclinghöfen die Annahme kleinerer Mengen bitumenhaltiger Dachpappe an. Wichtig:

  • Maximalmenge meist auf 1–2 m³ begrenzt
  • Anmeldung empfohlen
  • Nur für Privatpersonen
  • Keine Annahme teerhaltiger Dachpappe

4.2 Containerdienste und Entsorgungsunternehmen

Für größere Mengen empfiehlt sich ein professioneller Containerdienst. Anbieter stellen spezielle Container zur Verfügung und übernehmen Transport und Entsorgung.

Bekannte Anbieter in Berlin:

  • ALBA Berlin
  • REMONDIS
  • Containerdienst24 Berlin
  • Bartscherer Entsorgung

4.3 Mobile Schadstoffsammelstellen

Die BSR bietet mobile Annahmestellen für gefährliche Abfälle. Nur für Kleinstmengen und nicht für Dachpappe in größerem Umfang geeignet.


5. Kosten der Dachpappenentsorgung

Die Kosten variieren je nach Menge, Materialart und Anbieter:

LeistungPreis (circa)
Abgabe am BSR-Hof (bis 2 m³)30 € – 80 €
Container (7 m³, bitumenhaltig)250 € – 400 €
Container (7 m³, teerhaltig)500 € – 800 €
Analyse auf PAK50 € – 100 €
Transportkosten80 € – 150 €

Tipps zur Kostensenkung:

  • Mengen mit Nachbarn oder Baupartnern teilen
  • Anbieter vergleichen
  • Material sauber trennen

6. Umweltschutz und Gesundheit

Teerhaltige Dachpappe stellt ein erhebliches Umwelt- und Gesundheitsrisiko dar:

  • Freisetzung von PAK bei falscher Lagerung
  • Krebserregende Dämpfe bei Verbrennung
  • Kontamination von Boden und Grundwasser

Bitumenhaltige Dachpappe kann teilweise recycelt oder thermisch verwertet werden (z. B. als Straßenbaumaterial).


7. Entsorgungsprozess Schritt für Schritt

  1. Material prüfen (ggf. Probe ins Labor)
  2. Container bestellen (nach Abfallart)
  3. Dachpappe getrennt lagern
  4. Entsorgungsunternehmen beauftragen
  5. Entsorgungsnachweis aufbewahren (v. a. bei Gewerbebau)

8. Tipps für private Bauherren

  • Vorab klären, ob Eigenentsorgung oder Fachfirma
  • Entsorgung frühzeitig einplanen (Lieferzeiten für Container)
  • Dachpappe trocken und möglichst sauber lagern
  • Schutzausrüstung tragen (Handschuhe, Atemschutz bei Staub)

9. Für Bauunternehmen und Dachdecker

  • Nachweisführung ist Pflicht
  • Umgang mit gefährlichem Abfall unterliegt Dokumentationspflicht
  • Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit Schadstoffen
  • Kooperation mit zertifizierten Entsorgern empfohlen

10. Fazit

Die fachgerechte Entsorgung von Dachpappe ist in Berlin ein wichtiges Thema für Umwelt- und Gesundheitsschutz. Ob Privatperson oder Unternehmen: Wer sich an die geltenden Vorschriften hält und seriöse Entsorger beauftragt, spart nicht nur Kosten, sondern schont auch Natur und Mitmenschen.

Berlin bietet mit einem dichten Netz an Recyclinghöfen und Entsorgungsfirmen gute Möglichkeiten für die ordnungsgemäße Dachpappenentsorgung. Eine frühzeitige Planung und die richtige Trennung der Materialien sind dabei entscheidend.