Hessens einziges “Safe House” für queere Geflüchtete steht in Frankfurt. Nachdem die Einrichtung bereits im April 2018 zunächst im Gewerbegebiet am Stadtrand eröffnet wurde, sind die derzeit 28 Bewohner seit Jahresbeginn mit dem Umzug in eine neue Unterkunft einem buchstäblich in der Stadt angekommen. Denn das ehemalige Hotel liegt nahe der Innenstadt. Zudem können die Bewohner hier im Einzelzimmer untergebracht werden. Gerade traumatisierte Menschen haben also ausreichende Rückzugsmöglichkeiten, sagte Herbert Drexler von der Aids-Hilfe Frankfurt.
Nach Angaben des hessischen Sozialministers Kai Klose (Grüne) verfügen nur wenige Bundesländer über vergleichbare Angebote, die sich an homosexuelle, transsexuelle oder anderweitig queere Geflüchtete wenden. Gerade in Gemeinschaftsunterkünften müssen Menschen, die beispielsweise als schwul oder lesbisch erkannt werden, verbale oder körperliche Gewalt durch häufig andere Bewohner fürchten. Mit dem Angebot einer Unterkunft, in der sie ohne Bedenken leben können, soll ihnen der Neuanfang erleichtert werden. Die Nachfrage ist groß, so Drexler: Es gebe immer eine Warteliste für einen Platz in der Unterkunft, die von den Bewohnern “La Villa” genannt wird.