Indien hatte der Organisation von Mutter Teresa vorgeworfen, Hindus zum Übertritt zum Christentum zu zwingen – und die Annahme von ausländischen Spenden untersagt. Nun wurde die Lizenz doch verlängert.
Die von Mutter Teresa in Indien gegründete Ordensgemeinschaft darf wieder Zuwendungen aus dem Ausland empfangen. Die indische Regierung habe die entsprechende Lizenz verlängert, sagte Sunita Kumar von den Missionarinnen der Nächstenliebe am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Wenige Wochen zuvor hatte sich die Regierung noch geweigert, die Lizenz zu erneuern. Kritiker hatten den Schritt als Schikane der christlichen Gemeinschaft verurteilt.
Die Regierung hatte dies damit begründet, dass der 1950 von Mutter Teresa gegründete Orden, der in ganz Indien Unterkünfte für Obdachlose und Arme betreibt, die “Eignungskriterien” für den Erhalt ausländischer Gelder nicht mehr erfülle. Genauere Angaben machte die Regierung nicht.
Vorwurf der “erzwungenen Konversion”
Zuvor hatte die Polizei Ermittlungen gegen die Missionarinnen der Nächstenliebe eingeleitet. Ihnen wird vorgeworfen, Hindus zum Übertritt zum Christentum gezwungen zu haben. Der Vorwurf der “erzwungenen Konversion” wird von hindunationalistischen Hardlinern in Indien immer wieder erhoben.
Seit dem Amtsantritt der hindunationalistischen Regierung von Premierminister Narendra Modi in Indien im Jahr 2014 beklagen Aktivisten in dem Land eine zunehmende Diskriminierung von Angehörigen religiöser Minderheiten.