Laut einem Donnerstag vorgestellten Missbrauchsgutachten ist der emeritierte Papst Benedikt XVI. 1980 als Erzbischof von München und Freising bei einer brisanten Sitzung anwesend gewesen. In dieser Sitzung wurde entschieden, dass ein bekanntermaßen pädophiler Priester in das Erzbistum München übernommen und wieder in der Seelsorge eingesetzt wurde. Benedikt, der damalige Kardinal Joseph Ratzinger, bestreitet dies und versichert, er habe an der Sitzung nicht teilgenommen. Der Gutachter Ulrich Wastl präsentiert jedoch teilweise eine Kopie des Sitzungsprotokolls, gefolgt von Ratzinger wahrscheinlichnahm. Demnach berichtete er in der Sitzung unter anderem von Gesprächen mit Papst Johannes Paul II.
Er halte Benedikts Angabe, er sei in dieser Sitzung nicht anwesend gewesen, für “wenig glaubwürdig”, sagte Wastl. Der übernommene Priester missbrauchte anschließend erneut Kinder.