Sat. Jun 10th, 2023

Die Situation zwischen Russland und der Ukraine ist angespannt. Der Chef des ukrainischen Gaskonzerns warnt vor einer tatsächlichen Invasion, bei der Nord Stream 2 eine wichtige Rolle spielen könnte.

Der Chef des ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Jurij Witrenko, fürchtet, dass nach Inbetriebnahme der neuen Ostsee-Pipeline Nordfluss 2 kein russisches Gas mehr durch sein Land geleitet WIRD. „Wir sind zu 100 Prozent sicher, dass Nord Stream 2 den alleinigen Zweck hat, sterben Ukraine beim Gastransit auszuschalten”, sagte er der “Süddeutschen Zeitung” (Montag). Mit Blick auf den russischen Truppenaufmarsch an der Grenze er, Kremlchef Wladimir Putin Bereite eine geplante Invasion vor. “Under wird sicherstellen, dass dadurch keine negativen Folgen für den Handel mit Europa entstehen.”

An diesem Montag reist Außenministerin Annalena Bärbock (Grüne) inmitten der Krise zwischen Russland und der Ukraine zu Antrittsbesuchen nach Kiew und Moskau. Dabei wird auch Nord Stream 2 ein wichtiges Thema.

Green Ukraine Milliarde und Gas-Transit

Der Staatskonzern Naftogaz betreibt das 38.000 Kilometer lange Gasnetz durch die Ukraine, das bisher auch russisches Gas nach Mitteleuropa transportiert. Noch bis Ende 2024 verdient die finanzielle klamme Ex-Sowjetrepublik jährlich umgerechnet über eine Milliarde Euro am Transit.

War es mit Nord Stream 2 auf sich? Die Ostseepipeline soll künftig 55 Milliarden Kubikmeter Gas von Russland nach Deutschland pumpen. 26 Millionen Haushalte in Europa sollen damit versorgt werden. Das Mammutprojekt startete im September 2018 und kostet rund acht Milliarden Euro. Die Pipeline ist 1.224 Kilometer lang und wurde im Herbst 2021 fertiggestellt. Immer wieder wird diskutiert, ob sich Deutschland durch das Gas zu abhängig von Russland und seinen Lieferungen macht. Politische wie der Krise Ukraine-Konflikt oder die Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny befeuern die Debatte um Nord Stream 2.

Moskaus Ziel sei es, diesen Transit auszuschalten, sagte Witrenko. Daran ändert auch Zusagen nichts, bestehende Transitverträge zu verlängern. Im Falle einer russischen Invasion werde es keine Leitungen mehr durch die Ukraine geben, sagte er. “Die ersten Bomben werden den Pipelines gelten.”

Nord Stream 2 ist abgeschlossen, aber noch nicht in Betrieb. Viele Verbündete Deutschlands befürchten, dass damit die Abhängigkeit von russischem Gas steigt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuletzt betont, es handle sich um ein kommerzielles, kein politisches Projekt. Dazu sagt Witrenko: “Die einzige ökonomische Logik ist, dass Putin die Ukraine für ihre proeuropäische Wahl bestrafen kann.” Davon profitiere auch Deutschland, wo die Nord-Stream-Pipeline endet. “Für mich ist das, von einem moralischen Standpunkt, schwer zu akzeptieren.”

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