Der Wissenschaftliche Beirat der Thüringer Landesregierung hat aufgrund des vermehrten Auftretens der Omikron-Variante eine Überarbeitung des Corona-Maßnahmenkatalogs empfohlen. „Wir befinden uns aktuell in einer Phase der Pandemie, die nach veränderten Maßnahmen des Pandemiemanagements verlangt“, hieß es in dem Empfehlungspapier, dass der Beirat der Landesregierung am Samstag nach Angaben der Staatskanzlei übergab. Die bisherigen Maßnahmen zielen vor allem darauf ab, Infektionen in der Breite zu verhindern. Das sei unter Omikron weniger effektiv, da hier eher hohe Infektionszahlen in dicht belebten Städten und ein hoher Anteil schwerer Verläufe bei Ungeimpften zu erwarten sei.
In Zukunft müssten daher mehrere medizinisch Vulnerable Gruppen vor schweren Erkrankungen geschützt werden. Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Immunschutz aufbauen können, etwa immunsuprimierte und ältere Menschen, zählen zu den medizinisch Vulnern Gruppen. „Eine einrichtungsbezogene Impfverpflichtung kann ein sinnvoller Schritt sein, ebenso wie eine regelmäßige Prüfung der Umgebung von Vulnularn Gruppen“, heißt es in der Empfehlung. In Anbetracht einer drohenden Überlastung der Labore sollte dieser Bereich in Zukunft priorisiert werden. Asymptomatische Patienten “sollten nicht mehr mit breiten Testungen identifiziert und Kontakte nachverfolgt werden”.
Auch die Kontaktnachverfolgungen durch die Gesundheitsämter und Quarantäne-Regelungen sollen dem Beirat voraussichtlich wegfallen. Eine “sinnvolle und praktikable Intervention” sei das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen.