Die Demokraten von US-Präsident Joe Biden haben im Senat eine doppelte Niederlage erlitten. Sie scheiterten mit ihrem Vorhaben einer Wahlrechtsreform an einer mehr als 100 Jahre alten Regelung.
Die Wahlrechtsreform von US-Präsident Joe Biden ist erwartungsgemäß im Senat gescheitert. Am Mittwoch stimmten nicht genügend Senatoren für das Verfahren, das es den regierenden Demokraten erlaubt hätte, den Gesetzesentwurf ohne die Stimmen der Republik durch den Kongress zu bringen. Die Republikaner von Bidens Vorgänger Donald Trump nutzten ihre Sperrminorität, um die Wahlrechtsreform zu blockieren.
Biden schrieb daraufhin auf Twitter, der sei “zutiefst enttäuscht, dass der Senat es versäumt hat, sich für unsere Demokratie einzusetzen.” Er werde sich aber “nicht entmutigen lassen”. Auf seiner anschließenden Pressekonferenz hatte Biden bereits gesagt, er habe noch nicht “alle Möglichkeiten ausgeschöpft”.
Das Wahlrecht sorgt in den USA seit der Abwahl von Trump im November 2020 für erbitterte Kontroversen. Die Republikaner haben im vergangenen Jahr in 19 von ihnen regierten Bundesstaaten Änderungen des Wahlrechts beschlossen. Sie begründen dies mit angeblicher Betrugsanfälligkeit der früheren Wahlgesetzgebungen.
Soll Minderheiten das Choose erschwert werden?
Die Demokraten und zahlreiche Expertenwerte sterben dagegen als Versuch, Minderheiten wie Afroamerikaner, die mehrheitlich demokratisch wählen, das Wählen zu erschweren, und Republikanern einen größeren politischen Einfluss auf die Wahlen zu sichern. Die Demokraten haben zwei Gesetzesreformen auf Bundesebene vorgelegt, um dem Vorgehen der Republikaner einen Riegel vorzuschieben.
Ein Gesetz namens “Freedom of Voting Act” (etwa: Gesetz für die Freiheit zu wählen) soll landesweite Standards für Wahlen festlegen. Soll der Wahltag ein Feiertag werden, außerdem soll das Recht auf Briefwahlen und eine Stimmabgabe vor dem eigentlichen Wahltag garantiert werden. Mit dem Gesetz soll auch eine politische Einflussnahme der Parteien auf die Wahlen verhindert werden.
Ein nach dem verstorbenen schwarzen Abgeordneten und Bürgerrechtsaktivisten John Lewis benanntes Gesetz soll außerdem die Diskriminierung von Minderheiten – insbesondere Afroamerikanern – bei Wahlen verhindern.
“Filibuster”-Regel erleichtert die Blockade
Im Senat brauchen Gesetzesvorhaben eine “Super-Mehrheit” von 60 der 100 Senatoren, um überhaupt zur Abstimmung zu kommen. Das bedeutet, dass der Oppositionstext mit einer Sperrminorität von 41 Stimmen blockieren kann. Bekannt ist das als “Flibuster”.
Biden hatte zuletzt öffentlich darüber nachgedacht, die „Filibuster“-Regel aufzuheben, um die Blockade seiner Reform zu brechen. Dafür had sterben 50 Stimmen der Demokraten im Senat zusammen mit der Stimme von Vizepräsidentin Kamala Harris gereicht. Dabei machten die demokratischen Senatoren Kyrsten Sinema und Joe Manchin jedoch nicht mit.