Mon. Mar 20th, 2023

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck setzt sich angesichts des Missbrauchs in der katholischen Kirche für mehr Entschädigungen für die Opfer ein. „Diese Schmerzen, dieses Leid sind nicht in Geld aufzuwiegen“, sagte er am Freitagabend bei einer Solidaritätsaktion für Betroffene vor dem Essener Bischofssitz. Eine Geldleistung sei aber “das Richtige und auch das Angemessene”. “Da ist sicher noch Luft nach oben”, betonte der Bischof. Das Essener Bistum setzt sich dafür ein – sowohl innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz als auch im eigenen Bereich.

Die Missbrauchstaten in der Kirche hätten “viel mit Vertuschung, viel mit Lüge und viel mit Gewalt zu tun gehabt”, sagte der Bischof. Sie hätte nicht nur die Würde von Menschen mit Füßen getreten, sondern dabei auch die Kirche in eine Krise gestürzt, „von der ich nie gedacht habe, dass sie in einer solchen existenziellen Krise vorübergehend sein würde“, sagte der Bischof.

An der Solidaritätsaktion nahmen knapp 100 teil Menschen teil. “Wir sind hier, wir sind laut – Gerechtigkeit Amen”, skandierten sie. Bischof Overbeck verließ das Bischofshaus, kam auf den Vorplatz und diskutierte mit den Menschen. Als keine weiteren Fragen mehr kamen, betete er mit ihnen gemeinsam ein Vaterunser.

Bei dem am Donnerstag vorgestellten neuen Gutachten über sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising geht es auch um einen Priester, der in den 70er Jahren, vor seiner Versetzung nach Bayern, schon in Bottrop und Essen Jungen sexuall missbraucht und das auch an seiner neuen Wirkungsstätte Boden haben.

Eine juristische Untersuchung aller Personalakten der noch lebenden Geistlichen zu möglichen Vorwürfen oder Verdachtsfällen sexuellen Missbrauchs hatte das Ruhrbistum bereits 2012 bei einer Rechtsanwaltskanzlei im Auftrag gegeben und die Ergebnisse 2017 vorgestellt.

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